Einzigartige Natur, überwältigende Nationalparks und Wälder so weit das Auge reicht. Nicht nur für Urlauber ist das skandinavische Land im Norden Europas eine gern besuchte Destination. Auch zum Leben und Arbeiten hält Schweden - auch als Land der tausend Seen bekannt - viele Annehmlichkeiten bereit. In diesem Beitrag erfährst du alles, was du über das Arbeiten in Schweden wissen musst: von der Arbeitserlaubnis, den Durchschnittsgehältern bis hin zu den Lebenshaltungskosten. Wir geben dir einen Überblick über die schwedische Kultur und Lebensweise, damit du am Ende entscheiden kannst, ob Schweden das richtige Ziel für dich ist.
Wir haben gute Nachrichten: Wenn du darüber nachdenkst, nach Schweden auszuwandern, sind die Chancen gut, dass du eine gut bezahlte Arbeit findest!
Auch wenn es in manchen Augen nicht sehr attraktiv ist, ist es wichtig, sich mit dem Arbeitsrecht, den wichtigsten Dokumenten und der Arbeitskultur vertraut zu machen, wenn du in Schweden arbeiten möchtest. Schließlich möchtest du vor keiner bösen Überraschung stehen, wenn du in dem Land deiner Träume lebst, richtig?
Wir empfehlen dir für dein Vorhaben zumindest Grundkenntnisse in Schwedisch anzueignen. Die Mehrzahl der Bevölkerung spricht zwar sehr gutes Englisch. Trotzdem hat man auf dem Arbeitsmarkt bessere Chancen, wenn man gutes Schwedisch spricht.
In diesem Abschnitt erhältst du eine Übersicht der Arbeitserlaubnis, Gehalt und die wichtigsten Dokumente für die Arbeitssuche. Wir gehen auch auf die schwedische Arbeitskultur ein, damit du bei deiner Arbeitssuche gleich richtig durchstarten kannst.
Zwar ist Schweden ein Teil der EU, allerdings zahlt man hier mit schwedischen Kronen (abgekürzt SEK). Das Land der Wikinger ist nicht nur für die atemberaubende Seen- und Küstenlandschaft, sondern auch für seine höhere Einkommenssteuer bekannt. Bei Aufenthalten in Schweden von mehr als einem Jahr ist es nötig, sich eine Personennummer beim Steueramt „Skatteverket“ geben zu lassen. Nach einem halben Jahr im Anstellungsverhältnis bist du voll steuerpflichtig.
Ab einem jährlichen Einkommen über 490.700 SEK (ca. 47.200 €) fällt eine zwanzigprozentige staatliche Steuer an. Bei einem Einkommen von mehr als 689.300 SEK (ca 66.400 €) liegt sie bei 25%. Im Falle eines Angestelltenverhältnisses wird die Steuer direkt vom Gehalt vor Auszahlung abgezogen. Für Selbstständige wird eine Steuerabgabe aufgrund eines geschätzten Gewinns berechnet, welcher am Jahresende eine Steuererstattung oder Nachzahlung zur Folge hat.
Das schwedische Jahresdurchschnittsgehalt fiel im Jahr 2019 mit 423.600 SEK aus – das sind ungefähr 40.000 €. Dabei sind die Gehälter abhängig von der Beschäftigungsbranche. Als Beispiel sind hier verschiedene Jahresbruttogehälter aufgeführt:
Dabei ist erwähnenswert, dass der Gender-Pay-Gap mit 10% niedriger ausfällt als in anderen europäischen Ländern. Einen gesetzlichen Mindestlohn gibt es in Schweden nicht.
Die schwedische Lebensweise lässt viel Zeit für die Vereinbarkeit von Beruf und Freizeit. Wenn du in Schweden lebst und arbeitest, wirst du also ausreichend Zeit haben, um all das zu genießen, was dieses schöne Land zu bieten hat.
Die durchschnittliche Arbeitswoche beträgt in Schweden 40 Stunden - genau wie in Deutschland. Gesetzlich ist festgelegt, dass mit Überstunden eine Arbeitszeit von 48 Stunden nicht überschritten werden darf. Es ist in Schweden nicht üblich, gegenüber KollegInnen mit vielen Überstunden zu glänzen, denn Freizeit und Familie werden in Schweden großgeschrieben! Die Regelungen für die Urlaubs- oder Elternzeit sind ebenfalls großzügig. Angestellte haben das Recht auf fünf Wochen bezahlten Jahresurlaub, wovon vier Wochen zusammenhängend in den Monaten Juni bis August genehmigt werden müssen, solange vertraglich keine Sonderregelung vereinbart wurde.
Als EU-Staat bietet Schweden dir als EU-Bürger die Möglichkeit, ohne Grenzkontrolle einzureisen und für eine dreimonatige Dauer sich im Land aufzuhalten. Die wichtigsten Voraussetzungen sind:
Eine Aufenthaltsberechtigung ohne beantragte Aufenthaltserlaubnis hat jeder, der sich in einem Arbeitsverhältnis befindet, selbständig ist oder in Schweden studiert. Auch vielversprechende Aussichten auf eine Anstellung sind meist ausreichend, um eine Aufenthaltsrechtskarte zu bekommen, welche von der Einwanderungsbehörde „Migrationsverket“ vergeben wird. In allen Fällen ist der Nachweis einer gültigen Krankenversicherung sowie über ausreichende finanzielle Mittel nötig.
Für Personen aus Nicht-EU-Staaten ist eine Aufenthaltserlaubnis nach drei Monaten verpflichtend.
Falls du mit Familienangehörigen nach Schweden auswandern möchtest, ist es ratsam, neben Reisepass und Personalausweis auch Heirats- und/oder Geburtsurkunden bei Behördengängen mitzunehmen.
Nach einem halben Jahr Aufenthalt in Schweden solltest du dem schwedischen Finanzamt einen Besuch abstatten. Hier bekommst du nämlich eine Koordinationskennzahl für die Lohnsteuer. Im Falle eines Aufenthaltes von länger als einem Jahr ist es notwendig, einen Antrag für die Aufnahme im Melderegister zu stellen. Auch dies geschieht über das Finanzamt. Wenn deiner Beantragung stattgegeben wird, bekommst du eine Personennummer zugeteilt. Diese Nummer ist die wichtigste Nummer für deinen Aufenthalt in Schweden! Sie wird immer dann benötigt, wenn du in Kontakt mit Behörden trittst, Verträge abschließen möchtest oder du medizinische Hilfe benötigst. Ohne die Personennummer geht praktisch nichts! Nach Vergabe kannst du eine ID-Karte beim Finanzamt beantragen, welche deine persönlichen Daten und deine Personennummer enthält und innerhalb Schwedens als Identitätsnachweis gilt. Sie ersetzt aber nicht den Reisepass oder den Personalausweis.
Weiterführende Informationen für deinen dauerhaften Aufenthalt in Schweden findest du über die Website des Finanzamtes "Skatteverket" sowie des Migrationsamtes "Migrationsverket".
Schweden ist an das EU-weite Europarecht angeschlossen. Hier herrscht eine allgemeine Sozialversicherung, die jedoch ein wenig anders ist als in Deutschland.
Grundsätzlich gilt: Mit dem Erlangen der Personennummer hast du den gleichen Anspruch auf die Leistungen wie schwedische Staatsangehörige!
Schweden setzt auf eine hohe soziale Gerechtigkeit. Daher sind die Leistungen für Arbeitnehmer ebenso umfangreich wie für Selbstständige. Der Beitrag für die Versicherung beläuft sich auf 27 %, welcher vom Arbeitgeber größtenteils bezahlt wird. In Schweden ist, wie in Deutschland auch, eine Krankenversicherung verpflichtend. Diese wird mit dem Erlangen der Personennummer automatisch durch das nationale Gesundheitssystem abgedeckt. Verwaltet wird dies durch das Sozialversicherungsamt Försäkringskassan.
Auch wenn die meisten Kosten durch die Krankenversicherung abgedeckt sind, schließt dies Zahnbehandlungen nach dem 24. Lebensjahr nicht mit ein. Schwangerschaftsbetreuung und die gesundheitliche Versorgung von Kindern sind jedoch kostenlos. Im Falle eines Arztbesuchs oder Krankenhausaufenthalts, ist eine Gebühr zu entrichten, die staatlich gedeckelt ist.
Als langjähriger Handelspartner finden sich in Schweden eine Vielzahl von deutschen Firmen. Sowohl der Pharmakonzern Bayer sowie Vertreter der Automobilbranche wie BMW haben Standorte im Land mit dem gelben Kreuz auf blauem Grund. Auch die deutschen Unternehmen bieten viele Jobmöglichkeiten in Schweden. Hierzu gehören:
DHL
E.ON
BASF
Mercedes
Bosch
Siemens
VW
Wie auch in Deutschland herrscht in Schweden, einem Land mit rund 9,9 Millionen Einwohnern, Fachkräftemangel. So ist es nicht ungewöhnlich, Firmen mit einer Initiativbewerbung zu kontaktieren.
Dabei sollte man diese, wenn möglich, in Schwedisch verfassen. Viele Unternehmen akzeptieren aber auch Bewerbungen auf Englisch.
Eine Bewerbung besteht in Schweden aus einem Bewerbungsschreiben und einem Lebenslauf. Zeugnisse und Qualifikationsschreiben werden, wenn nicht anders kommuniziert, erst nachträglich dem Arbeitgeber übermittelt. Nachfolgend eine Auflistung der meistgesuchten Branchen in denen du in Schweden arbeiten kannst:
Nicht nur für Urlauber ist das skandinavische Land im Norden Europas eine gern besuchte Destination. Auch zum Leben und Arbeiten hält Schweden - auch als Land der tausend Seen bekannt - viele Annehmlichkeiten bereit. Mit dem passenden Job in Schweden kannst du dich vom Leben vor Ort überzeugen.
Das Land der 100.000 Seen hat seine eigene Sprache. Wir empfehlen dir zumindest Grundkenntnisse in Schwedisch anzueignen. Die Mehrzahl der Bevölkerung spricht zwar sehr gutes Englisch. Trotzdem hat man auf dem Arbeitsmarkt bessere Chancen, wenn man gutes Schwedisch spricht. Besonders in Berufen im Gesundheits- oder Bildungswesen wird ein gutes Schwedisch erwartet. Gleichzeitig finden sich in diesem Sektor besonders viele Jobangebote. Aber auch im Privatleben, besonders auf dem Land, kommt man mit ein paar Schwedischen Vokabeln besser durch den Alltag als nur mit Englisch.
Deutsch | Schwedisch |
---|---|
Hallo! | Hej! |
Tschüss! | Hej då! |
Guten Morgen! | God morgon! |
Gute Nacht! | God natt! |
Ja | Ja |
Nein | Nej |
Danke | Tack |
Mein Name ist ... | Jag heter ... |
Ich spreche kein Schwedisch. | Jag talar ingen svenska. |
Die Lebenshaltungskosten in Schweden sind relativ hoch, vor allem im Vergleich zu anderen Ländern in Europa. Dies ist jedoch angesichts des hohen Lebensstandards und der höheren Gehälter im Land zu erwarten. Im Allgemeinen sind die Preise für Grundbedürfnisse wie Lebensmittel und Unterkunft etwas höher als in Deutschland.
Die Unterkunft ist wahrscheinlich der größte Kostenpunkt, mit dem du rechnen musst, wenn du in Schweden lebst. Die Mietpreise können vor allem in den größeren Städten wie Stockholm und Göteborg höher ausfallen. Im Durchschnitt solltest du mit monatlichen Lebenshaltungskosten von etwa 2.000 € rechnen.
Deutschland | Schweden | |
---|---|---|
Lebenshaltungskosten (Single, ohne Miete) | 650,00 EUR | 850,00 EUR |
Durchschn. Miete (Einzimmerwohnung, Großstadt) | 600,00 EUR | 750,00 EUR |
Typisches Monatsgehalt | 2.971,48 EUR | 2.861,18 EUR |
Gericht in durchs. Lokal | 10,00 EUR | 10,05 EUR |
0,33l Bier im Restaurant | 4,00 EUR | 6,00 EUR |
Bus (eine Strecke) | 3,00 EUR | 3,30 EUR |
Internet pro Monat | 37,95 EUR | 33,20 EUR |
1,5l Wasser im Supermarkt | 0,60 EUR | 1,30 EUR |
Deutschland und Schweden sind beide hochentwickelte Wohlfahrtsstaaten, aber ihre Steuersysteme und allgemeinen Lebenshaltungskosten unterscheiden sich erheblich.
Schweden erhebt im Allgemeinen höhere Steuern, was jedoch durch umfangreiche soziale Dienstleistungen und eine hohe Lebensqualität ausgeglichen wird. Deutschland hat ein stark progressives Steuersystem, jedoch niedrigere Mehrwertsteuersätze.
Einkommensteuer
Mehrwertsteuer:
Sozialabgaben:
Unternehmenssteuer:
Steuerstufen | Deutschland (2024) | Schweden (2024) |
---|---|---|
Einkommen bis 10.908 EUR | 0% | ca. 29% (kommunal) |
10.909 - 62.809 EUR | 14% - 42% (progressiv) | ca. 29% + 20% ab 20.000 EUR (staatlich) |
über 62.810 EUR | 45% | 57% (kombiniert) |
Es gibt viele tolle Orte zum Leben in Schweden! Bekannte Städte sind Stockholm, Göteborg oder Malmö. Diese Städte bieten eine gute Mischung aus Arbeitsmöglichkeiten, Lebensqualität und Unternehmungsmöglichkeiten.
Das schwedische Schulsystem ist bekannt für seine hohen akademischen Standards und seine Ausrichtung auf Kreativität. Die Schüler werden ermutigt, selbständig zu denken und kreativ an das Lernen heranzugehen. Das System betont auch die Bedeutung der sozialen Verantwortung und vermittelt den Schülern einen starken Sinn für Gemeinschaft und bürgerliches Engagement. Der Schulbesuch in Schweden ist für alle Einwohner kostenlos, unabhängig von Einkommen und Nationalität.
Vorteile:
Nachteile:
Schweden ist die Heimat einiger der glücklichsten Menschen der Welt! Aber nicht nur die glücklichen Einwohner machen Schweden zu einem großartigen Ort zum Leben. Auch Schwedens starke Wirtschaft, die vielen Seen und die vielen Möglichkeiten für Aktivitäten in der unberührten Natur sprechen dafür, in Schweden zu leben.
Die schwedische Lebensweise lässt viel Zeit für die Vereinbarkeit von Beruf und Freizeit. Das bedeutet, dass du ausreichend Zeit hast, um all das zu genießen, was dieses schöne Land zu bieten hat. Die Lebensqualität ist recht hoch und es gibt viele Möglichkeiten, seinen Interessen nachzugehen. Du wirst auch feststellen, dass die Schweden sehr umweltbewusst sind - Recycling ist hier eine Lebenseinstellung!
Neben einer Vielzahl von Beschäftigungsmöglichkeiten kommst du in Schweden in den Genuss eines einfachen Steuersystems, guten Versicherungen und einem ausgezeichneten Bildungssystem.
Grundlegende Schwedisch-Kenntnisse kann dabei für einige Jobs Türen und Tore öffnen.
Zwar sind die Lebenshaltungskosten und Steuern in Schweden ein wenig teurer, dafür gleicht sich das schnell wieder durch ein höheres Gehalt aus. Bist du bereit für dein Abenteuer in Schweden?
Schweden kann im Vergleich zu Deutschland als teurer wahrgenommen werden, insbesondere wenn es um Lebenshaltungskosten geht. Die Preise für Lebensmittel, Mieten und Dienstleistungen wie Restaurantbesuche sind tendenziell höher. Dies hängt jedoch stark von der Region ab. In den Großstädten wie Stockholm kann es teurer sein als in ländlichen Gebieten. Ein wichtiger Faktor ist auch das Einkommen. Schweden hat ein höheres Durchschnittseinkommen als Deutschland, was dazu beiträgt, die höheren Kosten auszugleichen. Es ist also nicht unbedingt teurer, wenn man die Einkommensverhältnisse berücksichtigt.
Die benötigte Summe, um in Schweden zu leben, variiert stark je nach persönlichen Bedürfnissen, dem gewählten Wohnort und der Lebensweise. Gemäß einer groben Schätzung sollte eine Einzelperson in Schweden mit einem monatlichen Budget von rund 1.500 bis 2.000 Euro netto relativ komfortabel leben können.
In Schweden gibt es eine Nachfrage nach Fachkräften in verschiedenen Berufsfeldern. Als Deutscher kannst du in Schweden in vielen Branchen arbeiten, vorausgesetzt du erfüllst die erforderlichen Qualifikationen und Sprachanforderungen. Berufsfelder, in denen Arbeitskräfte stark gesucht werden, sind bspw. Gesundheitswesen, IT, Ingenieurswesen, Sales und Tourismus.
Wenn du planst, langfristig in Schweden zu arbeiten, sind Schwedischkenntnisse von Vorteil. Außerdem solltest du die Anerkennung von Qualifikationen und beruflichen Anforderungen in Schweden recherchieren, da diese je nach Beruf variieren können.
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